Die Stiftung Pfennigsdorf wurde am 9. April 1992 gegründet und verfolgt als gemeinnützigen Zweck die Förderung von Kultur. Zentrale Anliegen der Stiftung sind die Erhaltung des historischen Bürgerhauses der Familie Pfennigsdorf an der Poppelsdorfer Allee 108 in Bonn und die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen.
Der Stifter, Dr. Udo Pfennigsdorf (1908–1989), war ein disziplinierter und sparsamer Rechtsanwalt, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus russischer Gefangenschaft zurückkehrte und seine Kanzlei in dem Haus auf der Poppelsdorfer Allee eröffnete. 1965 heiratete er die Künstlerin Hildegard Pfennigsdorf (geb. Frettlöh), der zuliebe er die Räume heller gestalten ließ. Die Eltern des Stifters, Professor Emil Pfennigsdorf und seine Frau Erika, hatten das Haus 1917 erworben und lebten dort bis zu ihrem Tod. Auch andere Familienmitglieder, wie Udos Schwester Erika Lohmann, fanden dort Zuflucht.

Das 1858 erbaute Haus ist ein Baudenkmal und gilt als selten erhaltenes Beispiel spätklassizistischer Architektur. Die Untere Denkmalbehörde beschreibt es als ein kulturhistorisch wertvolles Dokument der damaligen Lebensweise. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren nur minimal verändert, wodurch es bis heute einen authentischen Eindruck bürgerlicher Wohnkultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts vermittelt. Wesentliche Anpassungen wie ein Jugendstil-Anbau (1908), Badezimmer und Küchen (1937) sowie hellere Innenräume (1965) wurden ergänzt. Seit 1994 führt die Stiftung Restaurierungsarbeiten durch.
Die Poppelsdorfer Allee und die Bonner Südstadt, in der sich das Haus befindet, entwickelten sich im 19. Jahrhundert zu einem gehobenen Wohnviertel für das Bürgertum.
